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Deutschland und Libanon: bilaterale Beziehungen

30.12.2022 - Artikel

Politik

Die Beziehungen beider Länder sind traditionell freundschaftlich, der Austausch ist eng: Bundeskanzlerin Merkel stattete dem Land vom 21. - 22. Juni 2018 einen Besuch ab, Bundespräsident Steinmeier vom 30. - 31. Januar 2018. Deutschland leistet seit Ausbruch des Konflikts in Syrien einen erheblichen Beitrag zur Versorgung syrischer Flüchtlinge in Libanon sowie zur Unterstützung von flüchtlingsaufnehmenden Gemeinden.

Wirtschaft

Aufgrund der tiefgreifenden Wirtschaftskrise brach der bilaterale Handel seit 2019 drastisch ein, wobei 2021 die Exporte nach Deutschland um 20,8% auf 41,1 Mio. EUR, die Importe um 32,3% auf 517,7 Mio. EUR zurückgingen. Deutschland ist siebtgrößter Importeur in Libanon, wichtigste Einfuhrgüter sind chem. Erzeugnisse (21,2%), Kfz und Teile (10,6%) und Maschinen (9,4%). Ein bilaterales Investitionsschutzabkommen wurde 1999 unterzeichnet. Es gibt jedoch kaum deutsche Direktinvestitionen in Libanon. Ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht derzeit nicht.

Nur wenige Firmen wie Lufthansa oder Commerzbank sind mit eigener Niederlassung in Beirut präsent. Es gibt keine deutsche Außenhandelskammer in Libanon, jedoch besteht eine Zweigstelle der AHK Kairo in Beirut.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Deutschland ist nach den USA und der Europäischen Union der drittgrößte Geber für Libanon und fördert humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit, Stabilisierung, Ertüchtigung und Kulturpolitik. Deutschland unterstützt Libanon vor allem dabei, die Auswirkungen des Syrienkonflikts zu mindern und syrische Flüchtlinge zu versorgen. Hierzu tragen auch umfassende humanitäre Leistungen bei. In Libanon leben ca. 1,5 Mio. Flüchtlinge, bei einer Bevölkerungszahl von ca. 4,5 Mio. Menschen. Allein im Jahr 2021 finanzierte die Bundesregierung humanitäre Maßnahmen in Höhe von rund 146,8 Mio. EUR. Auch im Nachgang der verheerenden Explosionskatastrophe am 04.08.2020 im Hafen von Beirut stellte die Bundesregierung unmittelbare Hilfen in Höhe von 27,4 Millionen Euro zur Verfügung.

Kultur und Bildung

Die kulturellen Beziehungen sind traditionell eng und vielfältig. Schwerpunkte sind Kreativwirtschaft, Kulturerhalt und archäologische Arbeiten. Es gibt eine deutsche Auslandsschule, eine weitere mit verstärktem Deutschunterricht. Austauschprogramme werden zunehmend auch zwischen deutschen und libanesischen Universitäten initiiert. Ein bilaterales Kulturabkommen wurde im August 2011 ratifiziert. Neben Vertretern der politischen Stiftungen sind auch das Goethe-Institut, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das Orient-Institut Beirut (OIB) der Max Weber Stiftung vertreten.

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